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Mein erster Fotoapparat
Von meiner Mutter bekam ich Weihnachten 1962 meinen ersten Fotoapparat, eine AGFA Isoly Junior Rollfilmkamera (Negativformat 4x4) geschenkt.
Was ich hauptsächlich fotografieren wollte, war mir völlig klar, Dampflokomotiven!
Von DB-Mitarbeitern im Bw Hannover-Linden, -ich spielte dort manchmal mit Eisenbahnerkindern auf abgestellten, ausgemusterten Lokomotiven-, hatte ich nämlich gehört, daß es bald keine Dampfloks mehr geben würde....
Sie erzählten mir auch von der Baureihe 56, die bis vor kurzem im Bw Hannover-Linden stationiert war und nun ausgemustert worden sei.
Schade, ich habe die 56er in Bezug auf "Fotografieren" wohl knapp verpasst.-
Wohnend in der Nauheimerstraße in Hannover-Badenstedt hatte ich dazu die besten Bedingungen, denn die Güterumgehungsbahn Seelze - Hannover-Linden, das Bw Hannover-Linden, die Strecke nach Altenbeken, die Werkbahn der Saline und die städtischen Hafenbahnen befanden sich in der unmittelbaren Umgebung.
Außerdem befand sich am Soltekamp noch ein kleines Straßenbahndepot für die damaligen Linien 19 und 9...
Auch auf dem Hauptbahnhof Hannover fotografierte ich häufig. Damals benötigte man noch eine Bahnsteigkarte für 20 Pfennig, um die Bahnsteige betreten zu dürfen.
Im Übrigen wurden alle Eisenbahnfahrten zu meinem Vater nach Bad Godesberg und Bonn, sowie in den Urlaub nach Bayern ausgiebigst zum Eisenbahnfotografieren genutzt. Mit Hilfe des DB-Kursbuches wurde die Route zum jeweiligen Ziel vorher inklusiver diverser Zwischenstops an interessanten Bahnhöfen geplant
Die Qualität der mit der AGFA Isoly Junior (der Preis betrug damals etwa 25,-DM) gemachten Fotos ist meist sehr schlecht, dennoch will ich eine kleine Auswahl dieser Fotos hier vorstellen.
Heinz Herrmann
Werklok der Saline
Mein erstes Lokfoto: Es zeigt die Werklok der Saline Egestorffhall (Kali-Chemie AG) in Hannover-Badenstedt auf dem Verbindungsgleis zur Städtischen Hafenbahn Hannover zwischen der Saline und der Unterführung der Güterumgehungsbahn. Es ist eine B-gekuppelte sehr kleine Dampflokomotive.
Möglicherweise handelt es sich um die um die "Lok 3", Hanomag-Fabriknummer 3427, Baujahr 1899. Diese Lok ist noch erhalten und stand 1965 auf einem Spielplatz in Empelde, 1970 auf einem Spielplatz in Wunstorf und befindet sich seit 1983 in Privatbesitz in Emmerthal-Lüntorf.
Baureihe BR 03.10
BR 03.10 im Bw Hannover Hgbf. (1965)
03 1056 in Hannover Hbf (1965)
03 1061 beim Anfahren. Schön zu sehen ist auf diesem Foto der aus den Zylinderentwässerungsventilen ausströmende Dampf des Mittelzylinders. (1965)
Baureihe BR 38.10 (preussische P 8)
38 3195, gekuppelt mit dem Wannentender einer ausgemusterten Kriegslok der BR52 oder BR42, ausfahrend aus Hannover Hbf (1964)
Eine Lok der BR 38 mit einem Flachwagen rangierend in Hannover Hbf. (1964)
Zwei 38er bei der Durchfahrt durch den Verschiebebahnhof Hannover Linden auf dem Weg nach Hameln. Man beachte die unterschiedliche Anordnung von Dampf- und Sanddom! (1965)
BR 38 in Hannover Hbf. Diese P8 hat offensichtlich einen Tauschkessel von einer BR 57 (preussische G 10) erhalten, bei dem der erste Sanddom demontiert wurde. Der Dampf- und der Speisedom scheinen unterschiedlich groß zu sein... (1964)
BR 38 ausfahrend mit einem Personenzug nach Hildesheim. (1964)
Die dazugehörigen Personenwagen, "Donnerbüchsen" genannt, habe ich 1965 in Hildesheim fotografiert. Es ist auch ein AGFA Isoly Foto, wegen eines Negativfehlers mußte ich es beschneiden.
BR 38, noch mit dem originalen, genieteten Kastentender und einem aus Donnerbüchsen bestehenden Personenzug nach Hildesheim, ausfahrend aus Hannover Hbf. (1963)
Fischerhof
Fischerhof, so wurde der Güter- und Verschiebebahnhof Hannover-Linden auch genannt. An beiden Enden wurden die querenden Straßen mitteles je einer Stahlbogenbrücken über die zahlreichen Gleise geführt. Am Ostende des Verschiebbahnhofs, wo sich nördlich der Gleise das große Betriebsgelände der Hanomag befand, war ein Haltepunkt für die Personenzüge. Am Westende befanden sich nördlich der Gleise einige Industrieanschlüsse, südlich der Gleise das Bw Hannover-Linden und ein Ablaufberg.
Am Westende verzweigte sich die Ausfahrt in Richtung Güterumgehungsbahn nach Seelze und in Richtung Hameln und Altenbeken. Güterzüge, die von Seelze nach Altenbeken fuhren, mußten in Hannover-Linden die fahrtrichtung wechseln, also "Kopf machen". Von Seelze kommend fuhren die Güterzugloks deshalb die relativ kurze Strecke über die Güterumgehungbahn mit dem Tender voraus.
Inzwischen wurde eine Verbindungskurve in Hannover-Bornum gebaut, die Güterzüge konnen nun direkt von der Güterumgehungsbahn auf die Strecke nach Altenbeken wechseln.
Blick von der alten Stahlbogenbrücke in Richtung Osten. Im Hintergrund links neben der Stahlbogenbrücke ist u.a. der charakteristische Schornstein der Hanomag zu sehen. Ausfahrender Autotransportzug mit BR 44.(1963)
Eilzug mit 03 durchfährt Hannover-Linden und ist einige hundert Meter weiter.....
.....vor der Unterführung unter der Güterumgehungsbahn. (1964)
Hannover Hauptbahnhof
Zum Fotografieren auf dem Hauptbahnhof Hannover fuhr ich hauptsächlich am Samstag Nachmittag oder am Sonntag.
Mit der Straßenbahnlinie 19 der ÜSTRA betrug die Fahrtzeit von Hannover-Badenstedt zum Hauptbahnhof etwa 20 Minuten.
Auf dem Bahnhof mußte dann an Automaten, die neben jeder Bahnsteigtreppe angebracht waren, eine Bahnsteigkarte für 0,20 DM erworben werden.
Mit der Zeit wußte ich, welche Züge von besonders interessanten Lokomotiven, z.B. der BR 01.10 Öl oder der BR 03.10 befördert wurden.
Ausfahrender D-Zug (1964)
V36 222 (1964)
94 1315 (1964)
BR 41 mit neuem Kessel (1964)
Als Ersatz für ausgemusterte 38er Personenzugloks, aber auch anstelle der Neubaupersonenzugloks der BR 23 wurden Personen- und Eilzüge nach Hameln häufig mit Güterzugloks der BR 50 bespannt. (1964)
03 1056 beim Anfahren. (1964)
Von einer neubekesselten BR 01 werden die noch ziemlich neuen.....
.....Silberlinge kräftig beschleunigt. Die Nirostawagen mit dem Pfauenaugenmuster sahen damals ausgesprochen gut aus. (1964)
Bei "Neumodischen Kram" wie diesem damals neuen VT24 geizete ich mit Negativen.... Ich fand das Frontdesign des VT24 auch nicht besonders gelungen. (1964)
01 mit dem Originalkessel beim Anfahren.(1963)
Triebwerk einer kohlegefeuerten 01.10. Die Sandkästen auf dem Umlaufblech sind noch die der hohen Bauart. (1963)
01 206 neben der für 160 km/h ertüchtigen E10 1309 (1964)
Hier fehlte mir ein Weitwinkel-Objektiv: 01 159 (1964)
01 217 in Dampf gehüllt beim Anfahren. (1964)
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